Was ist Tai Chi?

Tàijíquán 太极拳 (Tai Chi Quan oder kurz Taiji / Tai Chi) ist eine Kampfkunst, die sich als Bewegungssystem zur Gesunderhaltung etabliert hat. Das Besondere dabei ist, daß ‘Taiji’-Bewegungen ein prinzipielles Kriterium erfüllen müssen: jede Bewegung muss gleichzeitig sowohl einen Yin-Part als auch einen Yang-Part enthalten. Hierbei ist Yang als der aktive Aspekt der Bewegung definiert, Yin als der struktive. Konkret bedeutet das, daß es mindestens einen Körperteil geben muss, der sich nicht bewegt. Erst dann – und nur dann wird aus einer beliebigen Bewegung eine ‘Taiji’-Bewegung.

Wieso Tai Chi?

Taijiquan hilft bei Streß, verbessert die Körperwahrnehmung und Balance und dient der Sturzprävention. In Studien zeigen sich Hinweise auf eine positive Beeinflussung unterschiedlichster Krankheitsbilder, z.B. auf Bluthochdruck, Schmerzen des Bewegungsapparates sowie auf neurodegenerative Erkrankungen.

Insbesondere bei Knie- und Schulter/Nackenproblemen berichten Übende häufig von erheblicher Besserung. Dazu wird Taijiquan auch als bewegte Meditation praktiziert.

Warum Chen Stil Taijiquan ‘Practical Method’?

Der Name ‘Practical Method’ entspricht dem chinesischen Original “shi yong quan fa”, wörtlich “Die praktische Faust Methode”, und stammt von Großmeister Hong Junsheng, bei dem der aktuelle internationale Repräsentant, Meister Chen Zhonghua, sich seine bemerkenswerten Fähigkeiten angeeignet hat.

Innerhalb dieser Übertragungs-Linie ist der Zugang zum Taiji sowohl praktisch als auch methodisch. Die Übungen und Bewegungen zeichnen sich durch Klarheit aus, und die Instruktionen sind nachvollziehbar und verständlich.

Vor Allem aber gibt es keine Trennung zwischen Form und Anwendung. Daraus ergibt sich ein Dreiklang: die Beschreibungen (1) der Übungen sind identisch mit der Ausführung (2), sind identisch mit der Anwendung im Ernstfall (3).

Durch diesen Ansatz erlernt der Körper die Routine der Bewegungsabläufe langsam und stetig, um so den Weg der Kraft durch den Köper ideal in den Fluß zu bringen. Fortschritte sind gut nachvollziehbar, und man ist bald in der Lage, selbständig zu trainieren.

 

Die gesundheitlichen Effekte – eigentlich Nebeneffekte – ergeben sich aus dem nachhaltigen Training:

– Muskelpartien unter Dauerbelastung (Hals/Nacken/Schultern/Kiefer) werden entspannt

– Gelenkverschleiß wird stetig verringert bis auf ein natürliches Minimum

Streß wird abgebaut

– die koordinativen Fähigkeiten nehmen zu

– die Knochenstruktur wird gestärkt

– die Muskulatur der Mitte und des Rückens wird aktiviert und gestärkt

– das allgemeine Wohlbefinden insgesamt wird gesteigert


Woher
kommt Tai Chi?

Kleine Begriffskunde…

Taijiquan’ und ‘Taiji’ ist nicht Dasselbe; die chinesischen Zeichen für Taiji sind 太极 und bedeuten in etwa ‘Die großen Gegensätze’. Ebendiese sind Yin und Yang. Der Begriff Taiji ist also ein Synonym für Yin & Yang. ‘Quan’() wiederum bedeutet ‘Faust’. Im Kontext betrachtet steht es für den Kampf ohne Waffen. Taijiquan bedeutet also: (unbewaffneter) Faustkampf nach dem Prinzip von Yin & Yang.

…und Ausflug in die Geschichte

Im 17. Jahrhundert entwickelte General Chen Wangting (陈王庭, 1600–1680) in Chenjiagou (陳家溝, Dorf der Familie Chen, Provinz Henan) das Taijiquan aus bereits vorhandenen Kampfkünsten. Diese Variante wurde später als Chen Taijiquan bezeichnet. Die Kampfkunst wurde zunächst nur innerhalb der Chen-Familie weitergegeben.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde erstmals ein Dorffremder unterrichtet, Yang Luchan (杨露禅, 1799–1872), der später Chenjiagou wieder verlassen hat. Yang Luchan hat in der Folge den Yang-Stil des Taijiquan begründet.

Letztlich haben sich, ausgehend vom Chen Taiji, 5 Familienstile herausgebildet:

  • Chen-Stil (陈式): General Chen Wangting (陈王庭, 1600–1680)

  • Yang-Stil (楊式): Yang Luchan (杨露禅, 1799–1872)

  • Wu/Hao-Stil ((/)): Wu Yuxiang (武禹襄, 1812–1880)

  • Wu-Stil (吳式): Wu Quanyou (吳全佑, 1834–1902)

  • Sun-Stil (孫式): Sun Lutang (孫祿堂, 1861–1932)


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